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LABORPRAXIS-Newsticker Ifo: Tiefpunkt der Krise in der Chemie scheint überwunden

Aktualisiert am 05.04.2024 Quelle: dpa 8 min Lesedauer

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Aktuelle Nachrichten aus der Laborbranche, Entdeckungen aus den Naturwissenschaften, Meldungen aus der Pharmaindustrie, der Energiepolitik und weitere branchenrelevante News finden Sie hier im LABORPRAXIS-Newsticker. Der Beitrag wird fortlaufend aktualisiert.

Aktuelle Nachrichten aus Labortechnik, Pharmaindustrie und den Naturwissenschaften
Aktuelle Nachrichten aus Labortechnik, Pharmaindustrie und den Naturwissenschaften
(Bild: ©viperagp - stock.adobe.com)

15.4. – Ifo: Tiefpunkt der Krise in der Chemie scheint überwunden

München (dpa) 11:58 Uhr – Die von der Energiekrise gebeutelte deutsche Chemieindustrie hat nach Einschätzung des Ifo-Instituts wohl das Schlimmste hinter sich. Das Geschäftsklima in der Branche habe sich im März weiter aufgehellt, teilte das Ifo am Dienstag mit. „Die Auftragslage der Chemiebranche lässt zwar noch zu wünschen übrig, doch der Tiefpunkt der Krise scheint überwunden zu sein“, sagte Branchenexpertin Anna Wolf. Das Geschäftsklima für die Chemie stieg auf minus 10,5 Punkte, nach minus 15,5 Punkten im Februar. Dabei verbesserten sich die Geschäftserwartungen stark: Dieser Indikator stieg von minus 14,9 Punkten auf minus 2,9 Punkte.

Die Chemieunternehmen hätten im Februar kräftige Produktionszuwächse von preisbereinigt 4,6 Prozent gegenüber Januar verzeichnet, schrieb das Ifo unter Verweis auf Daten des Statistischen Bundesamts. Auch im März seien die Produktionspläne in der Chemie expansiv gewesen. Der Beschäftigungsabbau in der Branche habe sich verlangsamt.

„Nachfrageimpulse erwarten die Chemieunternehmen vor allem vom Export.“

Die Chemie- und Pharmabranche ist Deutschlands drittgrößte Industriebranche nach dem Auto- und Maschinenbau. Ihr macht neben den gestiegenen Energiepreisen die schwache Konjunktur zu schaffen. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz laut dem Verband der Chemischen Industrie um gut zwölf Prozent auf 229,3 Milliarden Euro. Am Montag begannen mit Gesprächen auf regionaler Ebene Tarifverhandlungen für die rund 585.000 Branchenbeschäftigten.

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15.4. – Chemie-Tarifrunde: Standort schützen in schwerer Strukturkrise

Frankenthal (ots) 14:41 Uhr – Die Verhandlungen für die rund 69.000 rheinland-pfälzischen Beschäftigten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie sind ergebnislos vertagt worden. Sie sollen am 14. Mai in Teistungen auf Bundesebene fortgesetzt werden. „Die wirtschaftliche Lage der Branche spricht eine eindeutige Sprache: Die Verlustgeschäfte an den deutschen Standorten häufen sich. Die Branche erlebt die schwerste Strukturkrise seit Jahrzehnten. Wir müssen dem Schutz des Chemie-Standorts oberste Priorität einräumen und so Beschäftigung sichern“, erklärt Verhandlungsführer Hendrik Müller die Position der Chemie-Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz.

„Die Produktion am Standort Deutschland ist vielfach nicht mehr wettbewerbsfähig. Das Wachstum findet im Ausland statt. Die rheinland-pfälzische Chemie mit ihrem hohen Exportanteil von 70 Prozent ist davon besonders betroffen. Daher brauchen wir jetzt einen Krisentarifvertrag für die Branche“, betont Müller. Seine Aussagen stützen die Zahlen des statistischen Landesamtes für das Jahr 2023: Die Chemie-Produktion ist in Rheinland-Pfalz um rund 15 Prozent geschrumpft, zudem fehlt jeder vierte Auftrag. Ein Aufschwung ist nicht in Sicht: mit einer Besserung rechnen die meisten Betriebe laut Arbeitgeber-Umfrage frühestens im Jahr 2025.

Dass die Inflation die Kaufkraft der Mitarbeitenden gefährdet, sehen die Arbeitgeber nicht. „Die Beschäftigten in unserer Branche erhalten im Durchschnitt mehr als 70.000 Euro pro Jahr. Diesen Januar gab es wieder ein Inflationsgeld von 1.500 EUR und zusätzlich eine Tabellenerhöhung von 3,25 Prozent. Das ist deutlich mehr als die Inflationsrate“, erklärt Müller.

11.4. – Bassetti Group übernimmt den deutschen Softwareanbieter Maqsima

München (Bassetti Group) 17:00 Uhr –Im Kontext seiner umfangreichen Wachstums- und Internationalisierungsstrategie, gibt die Bassetti Group die Übernahme des deutschen Softwareanbieters Maqsima bekannt. Die strategische Akquisition ist ein weiteres Kapitel der dynamischen externen Expansion von Bassetti, mit der das Unternehmen seine Marktpräsenz in Frankreich und im Ausland festigen will.

Gegründet 1992 in Frankreich, hat sich die Bassetti Group inzwischen nach eigenen Angaben zu einem weltweit führenden Anbieter von Softwarelösungen für das Management von technischen und wissenschaftlichen Daten für die Industrie und Forschung entwickelt. Die Übernahme von Maqsima repräsentiert einen weiteren entscheidenden Schritt in der externen Wachstumsstrategie von Bassetti.

Das 1999 gegründete saarländische Unternehmen mit Sitz in Sulzbach, nahe der französischen Grenze, ist deutschlandweit bekannt für seine Expertise in der Entwicklung modernster LIMS- und TMS-Lösungen. In seiner 25 jährigen Firmengeschichte hat sich das Unternehmen zum Marktführer für Lösungen im Bereich Pharma/Life-Science entwickelt, wie es in einer Pressemeldung heißt. Mit dieser Übernahme stärkt das Unternehmen seine Position auf dem europäischen Markt, indem es sein Produktportfolio erweitert und auf das technologische Know-how von Maqsima zurückgreifen kann. Die Softwarelösungen Maqsima LAB+, TMS, sowie myFM werden in Kombination mit dem Datenmanagement-Ökosystem von Bassetti die umfangreichste Suite von Tools zur Optimierung von Laborprozessen, zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und zur Verbesserung der Produktqualität auf dem Markt darstellen, gibt das Unternehmen in einer Pressemeldung bekannt.

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11.4. – Land unterstützt Forschung an neuartigen Stents für Blutgefäße

Rostock/Schwerin (dpa/mv) 16:36 Uhr – Der in Rostock-Warnemünde ansässige Medizintechnik-Hersteller Cortronik bekommt für die weitere Produktforschung staatliche Beihilfen im Umfang von knapp 10 Millionen Euro. Damit können etwa zwei Drittel der auf etwa 15 Millionen Euro veranschlagten Kosten für das Verbundforschungsvorhaben «ReLumen» finanziert werden. Wie Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Donnerstag anlässlich der Übergabe des Fördermittelbescheids in Rostock erklärte, arbeitet Cortronik gemeinsam mit drei Partnern an einer neuen Generation von Stents zur Gefäßerweiterung. Beteiligt ist unter anderem das Institut für Biomedizinische Technik an der Universitätsmedizin Rostock.

Mit der Weiterentwicklung der speziell beschichteten Gefäßprothesen sollen den Angaben zufolge die Qualität der Patientenversorgung und die klinischen Ergebnisse verbessert werden. Der Fokus bei der neuartigen Entwicklung liege auf dem Einsatz von Herzbeutelgewebe sowie von Kunststoffen als biokompatiblen Cover-Materialen. Durch die Ummantelung mit Substanzen mit gerinnungshemmenden Eigenschaften könnten negative Spätfolgen verhindert werden, hieß es.

10.4. – Mit modifizierten Mücken im Kampf gegen Dengue in Brasilien

Rio de Janeiro (dpa) 16:00 Uhr – Es schwirrt und zuckelt in dem Labor in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro. Millionen Mücken werden hier gezüchtet, die dabei helfen sollen, eines der größten Gesundheitsprobleme der Gegenwart in dem südamerikanischen Land zu bekämpfen. Denn Brasilien erlebt derzeit den schwersten Dengue-Ausbruch seiner Geschichte.

Um gegen die massive Ausbreitung des Dengue-Fiebers vorzugehen, setzt man u. a. auf modifizierte Moskitos: Das World Mosquito Program (WMP) hat eine Methode entwickelt, um Viren in Mücken zu neutralisieren, mithilfe von Wolbachia-Bakterien, die in vielen Insektenarten natürlich vorkommen. Forscher haben herausgefunden, dass dieses Bakterium das Wachstum von Viren wie Dengue-Erregern in Gelbfiebermücken (Aedes aegypti) verhindert und das Auftreten in der Bevölkerung verringert.

«In der Biofabrik wird die gesamte für die Stechmücke notwendige Umgebung nachgebildet», sagt ein WMP-Sprecher. Die Temperatur liege zwischen 28 und 30 Grad, die Umgebung sei feucht. Jede Woche würden etwa zehn Millionen Mückeneier mit Wolbachia-Bakterien produziert, die Mücken werden dann in Gebieten freigelassen, in denen Dengue-Viren stark verbreitet sind. In Niterói, der Schwesterstadt von Rio de Janeiro auf der gegenüberliegenden Seite der Guanabara-Bucht, wurde die Verbreitung von Dengue mit dieser Methode bereits deutlich reduziert. Seit 2015 werden dort mit Wolbachia-Bakterien versehene Mücken ausgesetzt. Dadurch sei die Zahl der Dengue-Infektionen um 70 Prozent gesunken, teilte das Forschungsinstitut Fiocruz nach einer Studie 2021 mit.

9.4. – Chemical Trends Report mit ersten positiven Anzeichen

Cefic (Brüssel/Belgien) 14:34 Uhr – Im europäischen Chemiemarkt gab es zuletzt leichte Lichtblicke, wie Cefic im Chemicals Trends Report konstatiert. Das Vertrauen in den Chemiesektor stieg, wenngleich von niedrigem Niveau aus. Die Handelsbilanz erholte sich. Der Abbau von Lagerbeständen scheint langsam zu Ende zu gehen. Die Inflationsraten sinken und nähren die Hoffnung auf Zinssenkungen in den Sommermonaten. Damit könnte auch die Konjunktur wieder Tritt fassen und die Nachfrage nach Chemikalien steigen. Allerdings: Dies sind nur erste positive Anzeichen. Noch ist es zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen.

Denn neben den konjunkturellen Problemen belasten strukturelle Probleme Europa. Die chemische Industrie der EU hat in den letzten Jahren Wettbewerbsvorteile verloren. Als energieintensive Industrie sind die hohen Energiekosten die Achillesferse der Industrie, insbesondere im Vergleich zu den Vereinigten Staaten und dem Nahen Osten. Aber die Energiekosten sind nicht der einzige problematische Standortfaktor. Die Investitionszurückhaltung in Europa ist auch Ausdruck der regulatorischen Belastungen, der Unklarheiten über De-Risking-Regelungen für Innovationen und des allgemeinen Mangels an Vertrauen in die europäische Industriepolitik. Um Europa wieder attraktiver für Investitionen aus dem In- und Ausland zu machen, fordert Cefic einen "Business Case for Investment", wie er in der Erklärung von Antwerpen gefordert wird.

8.4. – BASF: Austritt von zwei Stoffen in Rhein - keine Gefährdung erwartet

Ludwigshafen (dpa/lrs) 20:56 Uhr – Der Chemieriese BASF hat über den Austritt von zwei Chemikalien in den Rhein informiert. In der Nacht von Samstag auf Sonntag seien etwa 130 Kilogramm Adipinsäure und circa 70 Kilogramm Hexamethylendiamin aus einem Betrieb der BASF SE in Ludwigshafen in den Fluss gelangt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Produktaustritt sei gestoppt, die Ursache werde derzeit noch ermittelt.

Den Angaben zufolge sind die beiden Stoffe in die Wassergefährdungsklasse 1 und somit als „schwach wassergefährdend“ eingestuft. Angesichts der ausgetretenen Menge und der Verdünnung im Fluss sei nicht von einer Gefährdung für Wasserorganismen auszugehen. Die zuständigen Behörden seien informiert. Auch habe das rheinland-pfälzische Umweltministerium vorsorglich eine Information an die Rheinanlieger herausgegeben.

Adipinsäure wird den Angaben zufolge unter anderem in der Lebensmittelindustrie eingesetzt und sei wie auch Hexamethylendiamin Basis für viele verschiedene chemische Produkte, unter anderem für technische Kunststoffe.

5.4. – Produktionsanlage für nachhaltige Lösungsmittel entsteht in Zeitz

Zeitz (dpa/sa) 5:01 Uhr – Eine neue Produktionsanlage für nachhaltige Lösungsmittel mit einer Investitionssumme von 120 bis 130 Millionen Euro soll im Chemiepark Zeitz im Burgenlandkreis entstehen. Es handelt sich nach Angaben des Unternehmens Cropenergies um die erste Anlage für erneuerbares Ethylacetat in Europa. Am Freitag (10 Uhr) ist der Spatenstich geplant.

Ethylacetat werde verwendet bei der Herstellung flexibler Verpackungen und Beschichtungen, Farben und Klebstoffen sowie in der Lebensmittel-, Getränke-, Kosmetik- und Pharmaindustrie. Derzeit werde Ethylacetat hauptsächlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt. Pro Jahr sollen in der neuen Anlage rund 50.000 Tonnen erneuerbares Ethylacetat hergestellt werden, teilte das Unternehmen mit. Die Inbetriebnahme der Anlage ist spätestens für Sommer 2025 geplant. 50 neue Stellen sollen entstehen. Cropenergies gehört zur Südzucker-Gruppe.

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